(D)EIBLICK
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FREI VON DINGEN. FREI IM KOPF von Jan-Carl Kubik über Matthias Jung Die Liebe zur Freiheit, der Drang nach Unabhängigkeit, Reduktion und der Flughafen – das sind die Dinge, die das Leben und die Arbeit von Matthias prägen. Sobald man ihn besucht, wird deutlich, was Sache ist: Dieser Mann macht keine halben Sachen. Er wohnt in einem Hotel und sein Besitz passt mühelos in zwei Koffer. So kann er sofort aufbrechen und sich neuen Herausforderungen stellen. Ohne Wenn und Aber. AT HOME bei Matthias Jung Wir befinden uns in den Gateway Gardens in der unmittelbaren Nähe zum Flughafen Frankfurt. Hier, zwischen Bürogebäuden, startenden Flugzeugen und Hotels, wohnt Matthias in einem kleinen Apartment. Es ist ein Ort, der neugierig macht. Auf der einen Seite wirken die Straßen mit den funktionalen Gebäuden etwas leblos. Die meisten Menschen kommen nur hierhin, um zu arbeiten. Auf der anderen Seite trifft man hier Menschen aus der ganzen Welt, die auf der Durchreise sind. So wechselt das Publikum in den Restaurants vor Ort nahezu täglich. Arabische Familien, Backpacker, Geschäftsleute und viele andere sind hier auf einem Zwischenstopp, um noch eins-zwei Tage lang Frankfurt zu entdecken, bevor sie weiterreisen. „Hier zu wohnen, ist für mich eine ganz bewusste Entscheidung gewesen. Ich möchte völlig unabhängig sein. Einfach die Möglichkeit haben, jederzeit an einem anderen Ort sein zu können. Ich genieße die Leichtigkeit meines Lebens, ohne schweren Ballast“, so erzählt Matthias. Diese Flexibilität und Liebe zur Freiheit findet sich auch in der Arbeit von Matthias wieder. Ihm geht es nicht darum, etwas Bestehendes zu verwalten, sondern etwas Neues zu entwickeln. Also alte Ideen hinter sich zu lassen und immer wieder neu zu denken. So hat er bereits mehrere gut laufende Unternehmen aufgebaut. Und dafür ist Gateway Gardens die optimale Umgebung für ihn. Seine geistige Flexibilität zeigt sich auch in der Vielseitigkeit seiner Arbeit. Er ist ein Unternehmer und hat mit seiner Geschäftspartnerin einen eigenen Internetversand für Dekoartikel. Als gelernter Schneider kam er über die Modefotografie zu dem, was er heute am liebsten tut: Menschen durch authentische Fotos und gute Filme perfekt in Szene zu setzen, diese auf Fotos und Filmen festzuhalten und deren Geschichten in Magazinen zu erzählen. Viele dieser Magazine erscheinen im eigenen Verlag mit Sitz bei Aschaffenburg. ~~Häufig sitzt Matthias in der Lounge des Hotels, in dem sich auch sein Apartment befindet. Mit einem Notebook auf dem Schoß kann er hier die unterschiedlichsten Menschen beobachten und sich inspirieren lassen, um sich dann wieder auf die Arbeit zu konzentrieren.~~ „Ich liebe diese Atmosphäre. Hier bin ich bei mir und meinen Projekten. Hier muss ich nicht daran denken, ob die Wohnung geputzt ist oder ob ich einen neuen Stuhl brauche, weil der alte kaputtgegangen ist“, schwärmt Matthias. Als einer der wenigen dauerhaften Bewohner an diesem schnelllebigen Ort, hat er schnell die Menschen kennengelernt, die sich hier regelmäßig aufhalten. Mit dem Personal des Hotels ist er schon seit Langem per Du. Und in dem Restaurant nebenan ist er längst ein Stammkunde und ein Freund des Hauses geworden. Auf diesem Weg entsteht eine völlig neue Art von Nachbarschaft, die die meisten von uns in dieser Form nicht kennen. Und so funktioniert auch die Arbeit von Matthias: Durch seine totale Unabhängigkeit und Flexibilität lässt er sich nicht durch Konventionen aufhalten. So schafft er es immer wieder, neue Wege zu finden, scheinbar Banales und Alltägliches neu und spannend zu gestalten. 15
